ZDF-Programmakzent zur 60. "Woche der Brüderlichkeit" / Bericht von der Eröffnungsfeier und Dokumentation in "ZDF-History"

Mainz (ots) – Mit zwei Sendungen am Sonntag, 11. März 2012, würdigt das ZDF die 60. “Woche der Brüderlichkeit”, die an diesem Tag beginnt. Zunächst überträgt das Zweite um 23.45 Uhr eine 45-minütige Zusammenfassung der zentralen Eröffnungsfeier aus dem Gewandhaus in Leipzig. Anschließend folgt um 0.35 Uhr in “ZDF-History” die Dokumentation “Zerrissene Herzen – Juden zwischen Israel und Deutschland” von Dietmar Schulz.

Der Sendetitel der Eröffnungsfeier “In Verantwortung für den Anderen” greift das Motto der diesjährigen Veranstaltung auf, bei der Präses Nikolaus Schneider, Ratsvorsitzender der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), mit der “Buber-Rosenzweig-Medaille” ausgezeichnet wird. Die Laudatio hält Frank-Walter Steinmeier. Durch das Programm führt ZDF-Moderatorin Gundula Gause.

Nikolaus Schneider erhält die Auszeichnung für sein nachhaltiges Engagement im christlich-jüdischen Dialog. In der Begründung für die Würdigung heißt es, Schneider habe immer wieder betont, dass die Kirche nicht an die Stelle, sondern an die Seite des Gottesvolkes Israel getreten sei. Als Ratsvorsitzender der EKD habe Präses Schneider zudem stets das Juden und Christen gemeinsame Anliegen betont, “gegen jedes Wiedererstarken von Rassismus und Antisemitismus” einzutreten.

Seit 60 Jahren richten die Gesellschaften für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit die “Woche der Brüderlichkeit” aus und ehren auf der zentralen Eröffnungsfeier alljährlich Persönlichkeiten für ihren Einsatz im Zusammenleben von Juden und Christen. Die jüdischen Philosophen Martin Buber (1878 bis1965) und Franz Rosenzweig (1886 bis 1929), nach denen der Preis benannt ist, haben dem dialogischen Denken starke Anregungen gegeben, die bis heute für die moderne jüdische und christliche Theologie richtungweisend sind. Vorgänger von Nikolaus Schneider als Preisträger waren zuletzt der New Yorker Architekt Daniel Libeskind (2010) und der Schriftsteller Navid Kermani aus Köln (2011).

Die Dokumentation “Zerrissene Herzen – Juden zwischen Israel und Deutschland” beschäftigt sich mit den rund 220 000 Juden in Deutschland, die den Naziterror überlebt hatten und nach dem Krieg nicht wussten wohin. Sollten sie nach Palästina, für einen eigenen Staat kämpfen, nach Amerika gehen oder gar im Land der Täter bleiben? Der Film von Dietmar Schulz zeigt, welche Wege die Überlebenden gingen und wie verzweifelt sie auf der Suche nach einer neuen Heimat waren. Bisher unveröffentlichte Filmaufnahmen geben Einblick in das Alltagsleben in den Auffanglagern für so genannte “displaced persons”, Zeitzeugen berichten von ihren Erlebnissen und von ihrer Zerrissenheit – zwischen Israel und Deutschland.

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