Wettbewerbspolitik: Spielregeln für fairen Wettbewerb

Der hypothetische Ort mit Wettbewerb, Markt-Preis-Mechanismus, Rivalität Angebot und Nachfrage – Zwischenruf von Valentin Markus Schulte aus Berlin / Volkswirt

Wettbewerbspolitik: Spielregeln für fairen Wettbewerb

Valentin Markus Schulte: Spielregeln für fairen Wettbewerb

Als Markt wird aus der volkswirtschaftlichen Sicht der Ort des Warenaustauschs bezeichnet. Es handelt sich nicht um einen Marktplatz, wie zum Beispiel aus dem Mittelalter bekannt, sondern um einen hypothetischen Ort an dem der Tausch zwischen Anbietern und Nachfragern von Produkten und Dienstleistungen koordiniert wird und stattfindet.

Spielregeln, Mechanismen, Gleichgewicht

Spielregeln schaffen Fairness und Chancengleichheit. Rechtliche Grundlagen umfassen beispielsweise private Eigentumsrechte, Gewerbefreiheit und Vertragsfreiheit. Der offene Markt ist Voraussetzung, damit Unternehmen ein- und austreten, wenn sie der Konkurrenz unterliegen beispielsweise. Nach dem Modell des Markt-Preis-Mechanismus kommt es im Schnittpunkt der Angebotskurve mit der Nachfragekurve zu einem Marktgleichgewicht. Aus dem Marktgleichgewicht resultieren Marktpreis und die Gleichgewichtsmenge. Ist der Markt in seiner Koordinationsleistung (Markt-Preis-Mechanismus) gestört liegt ein Marktversagen vor. In Folge dessen kommt es nicht zu einem gleichgewichtigen Marktaustausch.

Wettbewerb: Angebot und Nachfrage – Freiheit und Innovation – Kontrolle und Koordination – Allokation und Verteilungsfunktion

Wettbewerb bedeutet sich miteinander messen und der schnellere oder schlauste oder geschicktere gewinnt den 100-Meter-Lauf, die Fußball WM oder ist Klassenbester. Beim Wettbewerb aus volkswirtschaftlicher Sicht ist es nicht anders. Vorrausetzung für funktionierenden Wettbewerb sind zwei oder mehr Marktteilnehmer, die in Konkurrenz stehen. Unternehmen stehen in der Konkurrenz um Aufträge, Kunden, Personal. Es herrscht ein Prozess der Rivalität zwischen Nachfragern und Anbietern. Die Voraussetzung für einen funktionierenden Wettbewerb ist die Existenz von Märkten. Der Wettbewerb führt zu einer Selektion der Unternehmen in ihrer Effizienz. Aus volkswirtschaftlicher Sicht wird in verschiedene Wettbewerbsarten unterteilt. Der Wettbewerb funktioniert als Treiber für die Wirtschaft, spornt die Leistungen von Unternehmen an. “Konkurrenz belebt das Geschäft”: Bestleistungen, Qualitätssteigerungen, Produktinnovationen gehen hervor und zwingen Unternehmen zu Kosteneffizienz.

Unter dem potentiellen Wettbewerb wird Konkurrenz verstanden, welche ohne Markteintritts- und Marktaustrittsbarrieren herrschen würde. Der Substitutionswettbewerb bezieht die Unternehmen auf benachbarten Märkten (zum Beispiel Butter und Margarine) in die Konkurrenz mit ein. Ohne Wettbewerb kein Anreiz, keine Weiterentwicklung, keine technologischen Innovationen, die Wirtschaft stagniert. Ohne Wettbewerb ist für Unternehmen die Verbesserung der Arbeitsbedingungen wie die Förderung von talentierten Mitarbeitern überflüssig.

Wettbewerb: Rahmenbedingungen – Versagen

Das Versagen des Wettbewerbs passiert, genauso wie das Versagen des Marktes. Von Wettbewerbsversagen wird gesprochen, wenn der Wettbewerb nicht durch Selektion der Unternehmen das Marktergebnis verbessert.

Formen des Wettbewerbsversagens sind zum Beispiel: Natürliche Monopole oder ruinöse Konkurrenz.

Ein natürliches Monopol entsteht, wenn ein Unternehmen die nachgefragte Gütermenge alleine am kostengünstigsten bereitstellt. Dies ist bei Netzindustrien wie beispielsweise der Wasserversorgung zu beobachten.

Bei ruinöser Konkurrenz werden durch Überkapazitäten oder Preisverfall Konkurrenten aus dem Markt gedrängt, die für einen funktionierenden Wettbewerb von Nöten wären.

Damit Wettbewerb herrscht sind neben der Existenz von Märkten weitere Voraussetzungen erforderlich. Der Markt reguliert sich in einer idealen Welt über den Wettbewerb selbstständig. Das ist ein Wunschdenken, die Realität ist eine andere. Politik und Justiz setzen Rahmenbedingen zum Schutz des Wettbewerbs. Auf juristischer Seite gibt es Garantie von Eigentums-, Handlungs- und Verfügungsrechten. Auf ökonomischer Seite ist ein ordnungspolitischer Rahmen nötig. Der Schutz vor beispielsweise Kartellen und Monopolen wird durch die Rahmenbedingungen gewährleistet.

Die gesunde Volkswirtschaft

1. Ein funktionierender Wettbewerb erfüllt viele Funktionen für die gesunde Volkswirtschaft:

2. Der Wettbewerb erfüllt eine gesellschaftspolitische Funktion in dem er vor übermäßiger und ungerechtfertigter Macht einzelner Personen oder Unternehmen schützt.

3. Ein funktionierender Wettbewerb hat eine ökonomische Funktion. Schutz entsteht durch eine Verteilungsfunktion innerhalb der Volkswirtschaft, die das Entstehen nicht leistungsgerechten Einkommens verhindert.

4. Die Allokationsfunktion, welche die Anpassung der Produktionsfaktoren Arbeit, Boden und Kapital, die sogenannte Angebotsstruktur und des Faktoreinsatzes zur Folge hat.

5. Durch die Selektierung der effizienten Unternehmen durch einen funktionierenden Wettbewerb entsteht und erfüllt sich die Fortschrittsfunktion. Unternehmen realisieren technischen Fortschritt, um weiterhin am Markt zu bestehen.

“Um den Wettbewerb aufrecht zu erhalten kam es im Laufe der Zeit zu verschiedenen Theorien und Handlungsempfehlungen an die Regierungen. Heutzutage herrscht in Europa die Theorie der Post-Chicago School vor. Diese bejaht die Existenz von Marktversagen und spricht sich gegen das extreme Vertrauen in die Selbstregulierung der Märkte des Vorgängermodells (Chicago School) aus. Als Reaktion auf die Post-Chicago School wurde die Kronzeugenregelung eingeführt, welche dem Kronzeugen in einem Kartellfall Straffreiheit gewährt”, erläutert Valentin Markus Schulte.

Fazit: Ein funktionierender Wettbewerb ist wichtig für eine gesunde Volkswirtschaft.

Unterschiedliche Theorien und Handlungsempfehlungen stehen miteinander in Konkurrenz. Von der Theorie der unsichtbaren Hand des Marktes bis hin zur Handlungsempfehlung, dass der Staat mit allen seinen zur Verfügung stehenden Mitteln stark in den Markt eingreifen soll. Die Meinungen der Ökonomen gehen auseinander.

V.i.S.d.P.:

Valentin Markus Schulte
Volkswirt

Valentin Markus Schulte ist Absolvent der Universität Potsdam mit Abschluss als Volkswirt im Jahr 2019. Neben seinem Masterstudium der Economics ist er Autor und Blogger. Sein besonderes Interesse gilt den internationalen Finanzmärkten. Außerdem begeistert ihn die Wettbewerbspolitik sowie die geschichtliche Entwicklung der Volkswirtschaftslehre mit ihren Theorien.

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