OV: Bildung muss kosten Thema: Studiengebühren in Niedersachsen Von Damian Ryschka

Vechta (ots) – Mal ehrlich. Warum soll eine gute Ausbildung nicht auch Geld kosten? Warum eigentlich keine Studiengebühren? Die gibt es in Deutschland nur noch in Niedersachsen und Bayern, und deren Hochschulen fordern mehrheitlich: Wer studieren will, muss zahlen. In Niedersachsen meistens 500 Euro pro Semester. Das macht zwar den einen oder anderen faulen Dozenten nicht fleißiger, aber die Gebühr ist notwendig.

Aber ist sie auch gerecht? Ja. Zumindest gerechter, als keine Gebühren zu erheben. Finden wir uns damit ab: Ausbildung kostet in Deutschland. Ein Blick auf die Internetseite der Handwerkskammer Oldenburg zeigt: Wer die Meisterkurse für einen Maurer – und Betonbaumeister belegt, zahlt 4633 Euro. Wer als Zimmerer seinen Meister machen will, zahlt das gleiche. Wer sich zum Arzt, Lehrer oder Betriebswirt ausbilden lassen will, zahlt in Deutschland – mal abgesehen von Niedersachsen und Bayern – nichts. Wo liegt da die Gerechtigkeit? Wenn sich der Sohnemann von Dr. Müller-Meyer entschließt, ebenfalls den Beruf des Arztes zu ergreifen, muss dies die Allgemeinheit durch Steuern bezahlen. Wer im Handwerk Karriere macht, zahlt selbst.

Studiengebühren setzen allerdings eines voraus: die Vergabe von günstigen Krediten an Studierende. Das allzu starre Bafög-System hat sich in diesem Zusammenhang längst überholt: Wer beispielsweise als “Besserverdienender” drei Kinder im Studium hat, kann diesen Titel getrost vergessen. Ist der Staat tatsächlich familienfreundlich, muss er hier nachbessern. Und zwar schnell.

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Oldenburgische Volkszeitung
Andreas Kathe
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