Neue OZ: Kommentar zu USA / Kunst / Fotografie / Auktion

Osnabrück (ots) – Mehr als eine Win-win-Situation

Der Mann hat Klasse. Erst stellt er erstklassige Fotografien zu einer Sammlung zusammen, die ein sicheres Gefühl für Stil und Qualität verrät. Und dann trennt er sich von dem Konvolut, kaum dass es richtig gerundet ist. Henry Buhl gibt vielen Kunstsammlern ein Beispiel. Denn er ist souverän genug, sein Kunstkonvolut nicht für eine Sache mit Ewigkeitsanspruch zu halten. Er will kein eigenes Museum, er bürdet sein Projekt nicht nachfolgenden Generationen auf. Die Fotosammlung darf sich wieder auflösen, weil der Sammler seine Neugier verloren hat.

Henry Buhl zeigt nicht nur Haltung, er wird auch Gewinn machen mit Meisterwerken, die händeringend gesucht sind. Auch der Kunstmarkt profitiert. Denn Sotheby’s erhält Stücke von musealem Wert. Das Auktionshaus darf einen Rekorderlös erwarten, weil Fotografien inzwischen im Hochpreissegment gesetzt sind.

Also nichts als eine schnöde Win-win-Situation? Nein, denn Buhl stiftet den Erlös jenen Menschen, denen mit Kunst allein nicht geholfen ist – es sei denn, dass Kunst bares Geld einbringt. Buhl liebt die Kunst, aber er stellt sich nicht über alles. Wie lobenswert.

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