Neue OZ: Kommentar zu Schuldenrückkauf

Osnabrück (ots) – Noch nicht im Ziel

Jetzt nur nicht schlappmachen: Auf dem langen Weg zur Sanierung ihrer Volkswirtschaften haben die EU-Sorgenkinder bereits ein gutes Stück zurückgelegt. Am Ziel sind sie aber noch nicht. Man wird sie weiter anfeuern und unterstützen müssen, damit sie nicht auf der Strecke bleiben.

Beispiel Griechenland: Selbst wenn der Schuldenrückkauf zum erwünschten Erfolg wird, stehen die Griechen weiter mit 280 Milliarden Euro in der Kreide. Es werden also noch viele Gläubiger Verzicht üben müssen: nicht nur private Anleger wie im aktuellen Verfahren, sondern auch öffentliche Kreditgeber. Denn eine kleine Volkswirtschaft wie Griechenland ist mit solch großen Lasten überfordert.

Beispiel Italien: Der Reformer Mario Monti hat das Land vorangebracht. Doch nun droht nach Montis Rücktrittsankündigung und wegen der befürchteten Rückkehr Silvio Berlusconis in die Politik ein jäher Rückschlag. Schon die Aussicht auf ein Comeback des Populisten versetzt Anleger in Schrecken. Gewinnt er wieder eine bestimmende Rolle, werden die Italiener dies teuer bezahlen: mit einem Verlust an Vertrauen und höheren Zinsen.

Fazit: Europas Krisenmanager und die Steuerzahler müssen sich auf weitere unliebsame Überraschungen einstellen. Wer anderes behauptet, zum Beispiel weil es nicht in den Wahlkampf passt, erzählt Märchen.

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