Neue OZ: Kommentar zu geplantes Moses-Drama von Feridun Zaimoglu

Osnabrück (ots) – Lessing auf populär

In Festreden macht es sich immer gut, von den Gemeinsamkeiten der drei großen monotheistischen Religionen zu sprechen. Die Realität hinkt den sonntäglichen Visionen immer ein bisschen hinterher. Zum Beispiel gehört der Islam ohne Zweifel zu Deutschland – aber ins alltägliche Leben haben ihn präsidiale Reden noch lange nicht integriert.

Ein Theaterstück wie das geplante Moses-Drama von Feridun Zaimoglu kann da Wirkungsvolles leisten: Moses ist ein zentraler Stoff für die drei monotheistischen Weltreligionen, und Zaimoglu hat das Zeug, den gemeinsamen Kern anschaulich auf die Bühne zu bringen.

Denn Oberammergau ist nicht die hochintellektuelle Regietheaterbühne, die in aller Tiefe die Gemeinsamkeiten im Sinne Lessings auslotet. Nein, Oberammergau bietet Theater für ein Publikum, das anregende Unterhaltung sucht. Damit wird die Passionsstadt zum populären Forum für die Idee des “abrahamitischen Trialogs”, des Diskurses von Juden, Christen und Muslimen auf der gemeinsamen alttestamentarischen Basis. Toi, toi, toi.

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