Neue OZ: Kommentar zu Atommüllendlager

Osnabrück (ots) – Kleiner, aber wichtiger Schritt

Endlich kommt wieder ein kleines bisschen Bewegung in die Debatte um ein Endlager für hoch radioaktiven Müll. Nachdem Umweltminister Peter Altmaier die Erkundung des Salzstocks Gorleben vorläufig gestoppt hat, besteht eine neue Chance auf einen parteiübergreifenden Konsens. Denn Ziel ist ja bekanntlich eine ergebnisoffene Suche nach einem Endlagerstandort. Und die kann es unmöglich geben, wenn in Gorleben weiter gebohrt und gebaggert wird.

Doch so erfreulich das jetzt verkündete Moratorium auch erscheint – es ist nur ein kleiner Schritt auf dem langen Weg zur Lagerung des Atommülls. Im Grunde besteht lediglich die Übereinkunft, das Zeitfenster zwischen der Landtagswahl in Niedersachsen im Januar und der Bundestagswahl im Herbst für neue Gespräche zu nutzen. Doch sollte man sich nichts vormachen: Dieses Fenster ist verdammt schmal.

Am wichtigsten wird nun sein, die Kriterien zu definieren, die das gesuchte Atommüllendlager erfüllen muss. Noch steht nicht einmal fest, ob das strahlende Material für Hunderttausende von Jahren sicher eingeschlossen sein soll oder ob es besser rückholbar deponiert wird. Auch muss noch geklärt werden, wer die Suche überhaupt betreibt und wie viele Standorte letztlich miteinander verglichen werden sollen.

Kurzum: Es gibt noch jede Menge offene Fragen. Jederzeit ist deshalb auch ein Scheitern der Verhandlungen möglich. Es wäre – leider – nicht das erste Mal.

Pressekontakt:

Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion
 
Telefon: +49(0)541/310 207 

Ressort Politik:  

Kommentar verfassen

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahren Sie mehr darüber, wie Ihre Kommentardaten verarbeitet werden .