Ist mein Partner ein Narzisst? | Narzissmus verstehen

Ist mein Partner Narzisst? Narzissmus & Ratschläge, wie du mit Narzissten umgehen oder dich aus einer zerstörerischen Beziehung befreien kannst!

Ist mein Partner ein Narzisst? | Narzissmus verstehen

In unserer heutigen Zeit haben wir das Gefühl, wir seien in einem Haifischbecken voller Narzissten. Voller selbstsüchtiger, nach Aufmerksamkeit lechzender Egomanen. Dabei hören wir immer öfter “Ich war auch schon in einer Beziehung mit einem Narzissten.” Fakt ist: das Persönlichkeitsmerkmal “Narzissmus” wird viel zu inflationär verwendet und wirft nur einen Schatten auf das, was Narzissmus wirklich umfasst. Für den Narzissten selbst und die Betroffenen um sie herum.

Heute wollen wir dir 10 Tipps im Umgang mit deinem (potenziellen) narzisstischen Partner geben.
Um das “potenzielle” real zu machen, erklären wir dir genau,

was Narzissmus wirklich ist,
wie er entsteht,
wie er sich in deiner Beziehung manifestiert,
und was du bereits ab heute tun kannst.

Klingt gut? Dann beginnen wir erst einmal damit herauszufinden, was einen Narzissten eigentlich charakterisiert.
Was einen Narzissten charakterisiert
Narzissten nähren sich von Aufmerksamkeit
Menschen mit einer narzisstischen Persönlichkeitsstörung brauchen ununterbrochen dein/e

Aufmerksamkeit,
Lob
Wertschätzung,
Bewunderung,
Anerkennung,
Liebe.

Diese sind für einen Narzissten schon fast die Motivation, jeden Tag aufzustehen. Da er ein niedriges bis abwesendes Selbstwertgefühl hat, muss dieser Brunnen regelmäßig gefüllt werden.

Diese Energie entnehmen Narzissten oft von der nächststehenden Person, ihrem Partner. Wenn dieser nach einer gewissen Zeit (unvermeidlicher Weise) ausgelaugt und seiner Energien beraubt wurde, wird er durch einen neuen Partner ausgetauscht.

Dies mit der Begründung, der Partner sei “nicht gut genug, nicht gutaussehend genug, nicht positiv genug, nicht XY genug”.
Sie wollen mit ihren Partnern angeben
Da sie Bewunderung so stark brauchen wie ein Baby seine Muttermilch, nutzen sie oft ihre Partner, um indirekte Bewunderung durch andere zu erhalten.

Ein Narzisst möchte mit dem Partner angeben, von anderen beneidet werden. Er wird immer wieder verlangen, dass sein Partner ihn “stolz” in den Augen anderer macht. Dies mit

dem Aussehen,
der Jobposition,
dem Lifestyle,
oder anderen luxuriösen Gütern.

Kontrolle zum Überleben
Da der Liebes-, Aufmerksamkeits-, Anerkennungs-, Bewunderungs- und Wertschätzungstank zum Überleben notwendig sind, brauchen Narzissten die absolute Kontrolle über jeden Menschen. Sie müssen dominieren, sie müssen führen, sie müssen die Besten sein. Nur so haben sie ein (in ihren Augen) valides Argument, Liebe und Bewunderung zu erpressen. Tatsächlich wird ihr Selbstwertgefühl durch Erfolg nicht aufgewertet. Und alle Gründe für ihre Brillanz als Druck- und Erpressungsmittel missbraucht.
Niedriges Selbstwertgefühl
Narzissten haben ein niedriges bis abstinentes Selbstwertgefühl. Unabhängig von einer narzisstischen Persönlichkeitsstörung entwickelt sich ein gesundes Selbstwertgefühl bereits in jungen Kindheitsjahren. Wenn ein Kind wenig bis gar keine Liebe, Nähe, Zuneigung und Anerkennung erfahren durfte (oder die richtige Art davon), ist dieses Kind im Erwachsenenalter nicht in der Lage, sich die Liebe, Nähe, Zuneigung und Anerkennung selbst zu geben.

Der Erwachsene braucht diese also ausschließlich von außen und ist davon absolut abhängig. Aus diesem Grund fühlen sich Partner von Narzissten ausgelaugt und leer, da ein Narzisst diese mit der Zeit wortwörtlich aus ihnen heraussaugt.

Mangelndes Empathievermögen
Ein typisches Merkmal eines Narzissten ist fehlende Empathie. Es fällt ihm unglaublich schwer, sich in die Position anderer Menschen zu versetzen. Oft fällt dies jedoch niemandem auf, der nicht viel Zeit mit dieser Person verbringt.

Ein Narzisst kann nicht nachvollziehen, wie sich sein Gegenüber fühlt, hat davon aber ein präzises Konstrukt im Kopf. Er hat demnach perfektioniert, “wie man sich mitfühlend verhält”, ohne tatsächlich mitzufühlen. Sein Gegenüber wird also absolut geblendet.

Sein Gegenüber hat durch seine Treffsicherheit und plausiblen Einschätzungen das Gefühl, einen empathischen Menschen vor sich zu haben. Tatsächlich wird er aber manipuliert.
Narzissten respektieren keine Grenzen
Narzissten sehen in Grenzen eine Gefahr, eine Einschränkung, nicht mehr die Kontrolle über jemanden ausüben zu können. Und so machen ihnen Grenzen Angst, die Bestätigung, Liebe und Zuneigung nicht bedingungslos zu erhalten. Eine Grenze wertet sie in ihren Augen also extrem ab, da ihr Selbstwert verletzt wird.

Ihre Antwort auf eine Grenze ist also ein aggressiver “Gegenangriff”. Regeln gelten nur für das Gegenüber, da der Narzisst die Anerkennung, Wertschätzung und Aufmerksamkeit braucht, um zu überleben. Dies kann der Partner in seinen Augen nicht verstehen, da dieser ja der “echte Empathielose” ist.

Tatsächlich ist es aber so, dass der Partner eines Narzissten für sein emotionales Wohlergehen zwingend Grenzen benötigt, um sich vor emotionalen Übergriffen zu schützen.
Narzissten sind Schwarz-Weiß-Denker
Narzissmus hat zur Folge, dass Fehler anderer Personen dem Narzissten gegenüber wie eine Kriegserklärung und die größte Kränkung wirken. Durch das niedrige Empathievermögen ist es dem Narzissten schlicht unmöglich, zu verzeihen, oder das Verhalten als einmaliges, menschliches Fehlverhalten zu sehen.

So ist jemand der großartigste Mensch, den er je kennenlernen durfte. Und im nächsten Moment der schlimmste Missetäter, der ihm je über den Weg lief. Ist jemand (sehr schnell) ein Missetäter, bleibt er das (meistens) forever ever.

Nachdem uns jetzt klar ist, welche typischen Eigenschaften einen Narzissten ausmachen, fragst du dich vielleicht:

“Wie kann ein Mensch so grausam sein?”

Liebe Leserin, lieber Leser – auf dieser Welt ist keiner aus Überzeugung heraus verletzend. Es gibt traurige Gründe, weshalb Menschen zu Narzissten werden. Die schauen wir uns jetzt an.

Wodurch entsteht Narzissmus?
Dies ist eine wichtige Frage. Mit ihrer Antwort werden wir die verborgenen Motive hinter den genannten Eigenschaften aufdecken.

Wir können nicht genau mit dem Finger auf “den einen Auslöser” zeigen, der Narzissmus verursacht.

Vielmehr können wir uns ein paar Komponenten anschauen, und uns daraus Schlussfolgerungen ziehen.
Frühkindliche Erfahrungen
Oft werden Überbehütung und “Verhätschelung” für das Entwickeln einer narzisstischen Persönlichkeitsstörung verantwortlich gemacht. Tatsächlich kann diese eine Konsequenz davon sein, muss sie aber nicht zwangsläufig.

Primäre, frühkindliche Bindungen zu einer Bezugsperson sind sehr wichtig für die gesunde Entwicklung eines Kindes. In dieser Phase lernt das Kind bereits einen ersten Umgang mit seinen emotionalen Bedürfnissen wie Liebe, Bindung, Schutz, oder Nahrung.

Wenn eine Mutter selbst Narzisstin ist und/oder die emotionalen Bedürfnisse ihres Kindes nicht erfüllen kann, kann ein Kind im Erwachsenenalter eine narzisstische Persönlichkeitsstörung entwickeln.

Kinder narzisstischer Eltern sind der Willkür und Unberechenbarkeit ihrer Eltern schutzlos ausgeliefert. Sie werden nie das Gefühl haben, etwas richtig machen zu können oder den astronomischen Ansprüchen ihrer Eltern gerecht zu werden.

Jegliche Art von Missbrauchserfahrungen, sei es körperliche Misshandlung oder sexueller Missbrauch, emotionaler Missbrauch oder Machtmissbrauch können ebenfalls eine narzisstische Störung begünstigen.

Dabei erkennen Eltern diesen emotionalen und Machtmissbrauch häufig selbst nicht, da sie selbst Opfer sind und keine Aufarbeitung geleistet haben.
Weshalb ein überbehütetes Kind zum Narzissten werden kann
Auch wenn Kinder übermäßig umsorgt und überbehütet aufwachsen, dabei keine echte Unterstützung für ihre Probleme, Sorgen und Ängste erhalten, entwickeln sie eine Abhängigkeit zu dieser äußeren Liebe, Anerkennung und Wertschätzung, die sie in im Erwachsenenalter in Beziehungen massiv fordern.

Ob ein Kind überbehütet oder vernachlässigt wurde hat eine Gemeinsamkeit: in beiden Fällen lernt es, sich von äußerer Liebe zu nähren, um seinen (vermeintlichen) Selbstwert zu stärken.

Äußere Liebe und Bestätigung schreiben dem Kind so einen Wert zu. Um sich also wertvoll zu fühlen, wird Liebe, Bestätigung, Bewunderung, Lob von überall aufgesaugt. Koste es, was es wolle.

Ein überbehütetes Kind erhielt so zwar genug Aufmerksamkeit, aber nicht die Aufmerksamkeit, die es tatsächlich gebraucht hätte (gleich mehr dazu).
Wir waren alle schon mal Narzissten
Rein theoretisch werden wir alle als Narzissten geboren. Als Kleinkinder

fordern wir volle Aufmerksamkeit,
nehmen wir nur die eigenen Bedürfnisse wahr,
fordern diese rigoros ein,
sind egozentrisch und selbstgerichtet.

Das müssen wir auch, da wir in jeglicher Form abhängig von unseren Eltern sind. Wir können uns nicht selbst versorgen und sind also auf den natürlichen Instinkt angewiesen, sich Aufmerksamkeit zu verschaffen, wenn wir etwas brauchen.

In einem gesunden, liebenden, haltenden und natürlichen Umfeld entwickelt sich ein Kind Stück für Stück aus dieser narzisstischen Rolle heraus und löst sich so langsam aus der Abhängigkeit von den Eltern.

In den ersten 3 Lebensjahren braucht ein Kind jede Liebe, Aufmerksamkeit, die es erhalten kann. Es ist dann niemals “zu viel”. Es besteht hier auch keine Gefahr, ein Kind zu “verhätscheln”, da es verhätschelt werden muss, um zu überleben.

Zwischen 3 und 6 Jahren entwickelt sich bei einem Kind Stück für Stück die Vernunft.
In dieser Zeit beginnt das Kind,

richtig und falsch zu erkennen,
Empathie zu entwickeln,
Situationen aus verschiedenen Perspektiven zu bewerten.

Wie sich daraus eine narzisstische Persönlichkeitsstörung entwickelt
Werden in den ersten 3 Lebensjahren eines Kindes nicht ausreichend emotionale Bedürfnisse erfüllt, lernt es (wie oben bereits erwähnt), dass ausschließlich Liebe von außen “echte Liebe” und “echte Anerkennung, Bewunderung, etc.” ist, da es diese zu Hause nur im Mangel erfährt. Und alles, was ein Kind im Mangel erfährt, wirkt um Außen demnach umso wertvoller.

(Wenn du dich an die Süßigkeiten erinnerst, die du immer bei Oma und nicht bei Mama essen durftest.)

Wenn Eltern sich emotional missbräuchlich verhalten und das Kind keine echte Liebe erfährt, weiß es nicht, wie es aus sich heraus Selbstliebe entwickeln kann.

Kinder in solch dysfunktionalen Familien lernen durch Überbehütung und Vernachlässigung nicht, ihre eigenen Gefühle zu bestimmen oder ihre eigene Persönlichkeit zu entwickeln. Missbräuchliche Eltern enthalten ihrem Kind bewusst seine eigenen Erfahrungen und Emotionen vor. Das Kind kann und darf diese nicht ausleben.

Für seine Entwicklung bräuchte es die richtige Form von Aufmerksamkeit und Zuwendung wie

echtem Interesse,
Augenkontakt,
Körperkontakt (liebevolle Umarmungen, Gute-Nacht-Küsse).

Kinder entwickeln Alter Egos
Da ein Kind die Entwicklung seiner eigenen Persönlichkeit, das Erleben und zum Ausdruck bringen seiner eigenen Emotionen verwehrt wird, entwickelt es alternative Persönlichkeiten, mit denen es die ungelebten Emotionen aus dem “echten Leben” ausleben kann.

Die Persönlichkeitsentwicklung findet also auf einer anderen Ebene statt, auf der

es Kontrolle ausüben kann.
das Gefühl hat, stark zu sein,
es Aufmerksamkeit erhält,

unabhängig von Überbehütung oder Vernachlässigung.
Wenn die Alter Egos zur dominierenden Persönlichkeit werden
Im Laufe der Lebensjahre werden diese Alter Egos beibehalten und weiterentwickelt, um sich nicht mehr schwach, wertlos und minderwertig zu fühlen (bei Überbehütung, wenn der Glaube besteht die auferlegte Brillanz nicht aufrecht erhalten zu können).

Der/Die Jugendliche wird

sich für höhergestellt halten,
überheblich sein,
andere Menschen verletzen (und es sich nicht eingestehen können, da ihm immer wiederholt wird, wie brillant es ist),
Schuld abweisen.

Je mehr diese Persönlichkeit ausgelebt wird, desto stärker wird sie. Und umso schwieriger wird es, Bewusstsein dafür zu schaffen. Es entwickelt sich also eine sehr starke, narzisstische Persönlichkeit, die diesen Menschen blind für das eigene Verhalten macht.

Du siehst hier also: Das Schwierige im Umgang mit einem Narzissten ist weniger die Persönlichkeitsstörung an sich.

Es ist das nicht vorhandene Selbsteingeständnis, Verantwortungsbewusstsein und die entwickelte Blindheit für Mitmenschen und ausgeübte Handlungen.

Es ist dann eine natürliche Konsequenz, wenn Partner von Narzissten sich machtlos, ausgeliefert, ausgenommen und verzweifelt fühlen. So, wie das einstige Kind, das diese Persönlichkeitsstörung entwickelte.

Und leider können sie nicht helfen, da ihr narzisstischer Partner blind für sein eigenes Verhalten ist.

Weshalb wir Narzissten nicht sofort erkennen
Erinnerst du dich, als ich schrieb, Narzissten wissen nicht, wie sich “Empathie” anfühlt, aber wissen, wie sie sich empathisch verhalten?

Der Grund, weswegen wir Narzissten nicht sofort entlarven, ist folgender:
Studien belegen, dass Narzissten

überdurchschnittlich offen
kompetent
sozial
kontaktfreudig
redegewandt
aufrichtig bemüht
interessiert
kreativ
proaktiv
selbstsicher
unterhaltsam
souverän und eloquent wirken.

Fällt dir etwas auf? Diese Eigenschaften sind genau diese, die in unserer Gesellschaft als erstrebenswert angesehen werden.

Um sich also einen “echten Wert” zuzuschreiben, integriert ein vernachlässigtes oder überbehütetes Kind genau diese Eigenschaften in sein Alter Ego. Und perfektioniert diese.

Die Betonung liegt hier auf interessiert, proaktiv, selbstsicher, etc. “wirken” und nicht “sein”. Ein Mensch mit narzisstischen Zügen erfüllt diese Eigenschaften meistens nicht, wenn er keine Kontrolle hat.

So wirken Narzissten in der Kennenlernphase wie eine Top-Persönlichkeit, der man Starqualitäten zuschreibt. Wer möchte dann nicht mit so einer Person zusammen sein?

Leider dauert es nicht lange, bis die Fassade fällt. In einem Moment des Kontrollverlustes zeigt sich dann der selbstsüchtige Egoman. Der Partner kann dieses Verhalten oft nicht nachvollziehen. Er fragt sich dann, aus welchen seiner Handlungen dieses Verhalten resultiert.

Und ab dem Moment, ab dem er die Schuld bei sich sucht, steigen beide in eine dysfunktionale, co-abhängige Beziehung.
Weshalb es so schwer ist, mit einem Narzissten zusammen zu sein
Es ist unglaublich schwierig und schmerzhaft, mit einem Narzissten eine Beziehung zu führen. Der Partner übernimmt die Schuld an dem narzisstischen Verhalten komplett. Der Narzisst verstärkt ihn in diesem Glauben.

Häufig glaubt der Partner sogar, selbst der Narzisst zu sein. Am Ende fehlt ihm jeglicher Halt, er:

weiß nicht mehr, was er glauben soll und ob er überreagiert,
zweifelt immens an sich,
kann seine eigene innere Stimme nicht mehr von der des narzisstischen Partners unterscheiden,
glaubt, an der schmerzhaften Situation alleine schuld zu sein,
steigt in eine Depression,
fühlt sich kraftlos.

Das Sexualleben mit einem Narzissten
Narzissten sind beim Sex oft ungehemmt und auf ihr eigenes Vergnügen aus. Sie fordern Liebe, Abwechslung und Bestätigung. Sie mögen es ebenfalls, wenn sich der Partner ihnen sexuell komplett unterwirft und er (auch hier) die absolute Kontrolle hat. Gemeinsames Vergnügen ist ihm hierbei leider nur nebensächlich.
Narzissten und ihre Partnerwahl
Menschen mit einem ebenfalls niedrigen Selbstwertgefühl ziehen tendenziell Narzissten an und fallen so in eine emotionale Abhängigkeit mit ihm. Anders als bei einer einseitigen emotionalen Abhängigkeit, bei der sich der Partner von der Bedürftigkeit eingeengt fühlt, erfreut sich der Narzisst darüber und fördert diese willentlich. Am Ende des Tages sind beide voneinander abhängig und in einer co-abhängigen Beziehung.
1. Der Narzisst benötigt seinen Partner, um seinen inexistenten Selbstwert zu kompensieren.
2. Der Partner benötigt den Narzissten, um ihm seine Bedürfnisse zu erfüllen und auch seinen fehlenden Selbstwert zu kompensieren. Leider fließt der eigene Selbstwert direkt in das schwarze Energieloch des narzisstischen Partners.
Die endgültige Trennung von einem Narzissten
Menschen, die mit einem Narzissten zusammen waren, sind oftmals am Boden zerstört und brauchen viel Hilfe und Unterstützung. Da sie ihres Selbstwertes und ihrer Energie so beraubt wurden, ist die Gefahr groß, dass sie in ihrer nächsten Beziehung wieder in eine emotionale oder Co-Abhängigkeit geraten.

Nach einer Trennung brauchen die betroffenen Partner tendenziell sehr lange, um ihren eigenen Selbstwert (wieder) aufzubauen.

Partner, die aus einer Beziehung mit einem Narzissten kommen, sagen Folgendes…

…er wollte mit mir angeben.
…sie wollte immer die Kontrolle über alles.
…er hat mich immer beschimpft, gravierend beleidigt, bis hin zu Handgreiflichkeit gegriffen, wenn ich einen Fehler gemacht habe. Ich war dann der schlimmste Mensch auf der Welt, wenn ich Kaffee auf seine Socken verschüttet habe.
…sie wollte mich von Grund auf verändern.
…er rechtfertigte alles mit seinem Bedürfnis, mich zu “schützen” und nur “das Beste” für mich zu wollen.
…sie drehte meine Worte immer so um, sodass ich immer der Schuldige war.
…er hat sich nie entschuldigt, wenn er verbal ausfällig oder handgreiflich wurde.
…sie gab mir das Gefühl, dass eigentlich ich der Narzisst bin. Dessen war ich mir am Ende komplett unsicher.
…er reagierte mit emotionaler Erpressung und Silent Treatment, wenn ich mit etwas nicht einverstanden war, ein “Nein” kommunizierte oder eine Grenze hochfuhr.
…sie hat mich in der Öffentlichkeit und vor Freunden angeschrien, bloßgestellt und mir anschließend das Gefühl vermittelt, ich sei durch mein Verhalten verantwortlich für ihre Handlungen.
…er wollte “stolz” auf mich sein und mit mir angeben.
Wie kannst du dich aus einer Partnerschaft mit einem Narzissten befreien?
Eines der grundlegenden Probleme in einer Beziehung mit Narzissten ist, dass der betroffene Partner oft selbst nicht weiß, dass der direkte Grund für seine Verzweiflung, Schlafstörungen und Depressionen der narzisstische Partner ist.

Da Freunde und Familie den Narzissten als selbstsicheren, charmanten und starken Partner sehen, dessen Eindruck er durch seine Starallüren erweckt, werden Betroffene oft Übertreibung und Einbildung vorgeworfen. Dies, in Kombination mit der allgegenwärtigen Blendung und Schuldzuweisung des Narzissten, lässt einen Partner oft vollkommen den Sinn für die Tatsachen verlieren.

Einer der entscheidenden Schritte in einer Beziehung mit einem Narzissten besteht also darin, das eigene Urteilsvermögen und Selbstwertgefühl zu stärken.

Meistens ist dies aber überhaupt nicht einfach und bedarf einer einschneidenden Situation, beispielsweise eines schwerwiegenden Übergriffes, Ereignisses oder Seitensprungs.

Da die Betroffenen bis dato (durch ihr niedriges Selbstwertgefühl) die Ursache des Unglücks bei sich suchen, kann oftmals nur eines dieser Ereignisse die Alarmglocken so laut schallen lassen, dass sie, obwohl sie die ganze Zeit schon läuteten, endlich gehört werden.

Was kannst du tun, wenn du in einer Beziehung mit einer narzisstischen Person bist?
Lieber Leser, liebe Leserin – wenn du die Befürchtung hast, einen narzisstischen Partner zu haben, dann möchten wir dir jetzt ein paar Dinge mit an die Hand geben.
1. Erkenne den Narzissmus bei deinem Partner
Wenn du diesen Artikel liest, hast du nun womöglich eine Schlussfolgerung ziehen können, inwiefern dein Partner narzisstische Züge hat. Das ist sehr gut, denn jetzt kannst du eine bewusste Entscheidung treffen und bist nicht “einfach so in etwas hineingeraten”.

Du weißt nun genau, dass du getäuscht und manipuliert wurdest. Du kannst dich jetzt entscheiden, ob du dich von deinem narzisstischen Partner lösen, oder bleiben möchtest.

In jedem Fall brauchst du nun ein paar Veränderungen, um etwas Abstand zu gewinnen, um wieder zu dir selbst zu finden.

Die folgenden Tipps eignen sich dafür, wenn du bleiben, doch genauso, wenn du gehen möchtest.
2. Übe dich in Abgrenzung, schaffe Freiraum
Wenn dein Partner dir immer wieder die Schuld für sein Verhalten gibt, mache dir immer wieder bewusst: Es ist nicht deine Schuld. Du bist niemals verantwortlich für das Verhalten deines Partners.

Dein Verhalten kann immer etwas in deinem Partner auslösen, und darüber kann im Nachhinein (normalerweise) ruhig sprechen. Die Entscheidung seines Verhaltens liegt allerdings ausschließlich bei ihm.

Schaffe dir außerdem viel Freiraum alleine, ohne deinen Partner. Nimm dir diese Zeit, dich zu sammeln, zu entspannen und alle Aufmerksamkeit dir alleine zu geben.

Grenze dich bewusst ab, bilde dir eine eigene Meinung, fühle in dich hinein, lade deine Energien wieder auf.

Dein Partner wird wahrscheinlich mit einem Gegenangriff reagieren und deinen “Aufmerksamkeitsentzug” nicht verstehen. Bleibe bitte standhaft und nimm dir diese Zeit für dich.
3. Lasse dich unterstützen
Eine Beziehung mit einem Narzissten kann schwerwiegende, psychische Folgen für dich haben.

Nachdem du nun verstanden hast, weshalb ein Narzisst so ist, wie er ist – beginne bitte nicht, ihn aus Mitleid zu therapieren.

Ein Narzisst wird dir das Gefühl geben, dass eher du eine Therapie benötigst, bevor er überhaupt einen Gedanken daran hegt, etwas sei falsch an ihm. Vergiss nicht: in seinen Augen ist er perfekt. Er ist absolut nicht in der Lage, sein Verhalten realitätsgetreu zu bewerten.

In jedem Fall: nimm professionelle Hilfe in Anspruch, wenn du dich trennen möchtest. Überlege auch, dich professionell unterstützen zu lassen, wenn du dich für den weiteren Verlauf der Beziehung entscheidest.

So kannst du einfacher und schneller Verhaltensweisen deines Partners deuten, entgegenwirken, und dich schützen.
4. Stärke dein Selbstwertgefühl
In einer Beziehung mit einem Narzissten (oder in der Trennung von einem Narzissten) ist dein Selbstwertgefühl der erste Persönlichkeitsanteil, der leidet.

Wenn du dir therapeutische Unterstützung entgegennimmst, wird sich dein Selbstwertgefühl wieder erholen.

Grenze dich ab, mache dir wieder bewusst, wie wundervoll und einzigartig du bist

was du alles bereits erreicht hast im Leben,
welches deine einzigartigen Talente sind,
welches für dich deine Talente und Stärken sind.

5. Verurteile deinen narzisstischen Partner nicht
Nachdem du weiter oben die Entwicklungsgründe für Narzissmus entnehmen konntest, kannst du nun besser nachvollziehen weshalb dein Partner sich so verhält, wie er es tut.

Du siehst, dass dahinter ein zutiefst verletztes und ungeliebtes Kind sitzt, das nie echte emotionale Aufmerksamkeit und Liebe erhielt. Diese Erkenntnis macht sein Verhalten sofort viel erträglicher und nachvollziehbarer.

Auch hier hast du wieder die Bestätigung: sein Verhalten ist nicht deine Schuld. Vielleicht fühlst du dich gerade so, als ob du ihn mit deiner Liebe heilen könntest. Leider ist es auch nicht deine Aufgabe, seine Quelle für emotionale Bedürfnisse zu sein.

Fokussiere dich deshalb auf dich und deine seelische Gesundheit.

6. Nimm dir deine Autonomie zurück
Übe dich darin, deine eigene Meinung von der deines Partners zu differenzieren. Vertrete diese Meinung. Gib deiner Meinung Raum. Wenn dein Partner dich mit seiner Meinung erdrücken möchte, nimm dir Abstand und räume dir Bedenkzeit ein. Lass dir Zeit, dein eigenes Urteil zu fällen. Bleibe standhaft.

Fokussiere dich auf deine berufliche Karriere und deine persönliche Erfüllung. Aus narzisstischer Sicht kannst du dies unbesorgt tun, solange du dein Partner das Gefühl hat, das Rampenlicht alleine zu genießen und er in den Augen der Anderen die Nummer 1 ist.
7. Setze Grenzen
Um dein Selbstwertgefühl zu erhalten (und für deine innere Ruhe), setze Grenzen. Welche sind die Dinge, die du absolut nicht mehr akzeptieren möchtest?

Die Beleidigungen?
Der Tonfall?
Die emotionale Erpressung?
Die Manipulation und Schuldzuweisung?

Mache diese Dinge unmissverständlich klar, und halte diese Grenze aufrecht. Kommuniziere sie in einem ruhigen Ton.

Dadurch wirst du keine Übergriffe verhindern können (vielleicht folgen sogar noch stärkere Gegenangriffe). Dein Partner wird diese Grenze mit der Zeit aber einhalten (oder mindestens zu mehr Vorsicht anhalten).
8. Gib echte Anerkennung
So, wie du deinen Freunden auch ehrliches und authentisches Lob aussprichst, tue dies auch bei deinem Partner. Wie wir oben bereits erwähnten, ist Anerkennung, Liebe und Bewunderung für Narzissten ein starkes Suchtmittel.

Wenn du deinem Partner diese Anerkennung entziehst, wird er noch mehr davon fordern, gereizt und wütend sein. Überschüttest du ihn jedoch mit Lob, ist dieses unauthentisch und er nimmt dich nicht ernst.

Sprich nur Lob aus, das du tatsächlich so meinst. So nimmst du dir auch den Druck heraus, Lob aussprechen zu “müssen”, damit dein Partner sich bestätigt fühlt. Gleichzeitig fühlt er sich jedoch ausreichend bewundert.
9. Verbringe Zeit mit eigenen Freunden
Wenn du in einer Beziehung mit einem Narzissten bist oder dich daraus befreien möchtest, brauchst an erster Stelle du jemanden, der dich annimmt, wie du bist.

Du benötigst echte Anteilnahme, Verständnis und ehrliche Bestärkung. Verbringe also Zeit mit deinen eigenen Freunden.

Mit Freunden, die dein Selbstvertrauen bestärken, die dich wertschätzen, dich nicht so lieben, wie du bist.
10. Reduziere deine Erwartungen an deinen Partner
Da es Menschen mit narzisstischer Persönlichkeitsstörung an jeglicher Empathie und Bewusstsein für die eigenen Emotionen fehlt, wird diese Person dir auch nur ein begrenztes Kontingent an emotionaler Unterstützung geben können.

Brauchst du Annahme und Verständnis? Gehe damit eher zu einer guten Freundin.
Benötigst du Trost? Dann sprich lieber mit deinem besten Freund.

Leider kann dein Partner deine Bedürfnisse in dieser Hinsicht nur bedingt erfüllen. Das nicht, weil er ein boshafter Mensch ist, sondern, weil es ihm leider nicht besser möglich ist.
Fazit
Am Anfang warst du begeistert… und jetzt bist du verzweifelt.

Wir verstehen, wie wütend du vielleicht bist. Auf deinen Partner, doch vor allem auf dich selbst.

Bitte sei gut zu dir und nimm dir viel Zeit, wieder in Berührung mit deinen eigenen Wünschen und Bedürfnissen zu kommen. Überlege dir genau, wie sich Liebe für dich anfühlen soll, und wie nicht.

Probiere die oben genannten Tipps im Umgang mit deinem narzisstischen Partner aus. Wir freuen uns auf dein Feedback dazu in den Kommentaren und hoffen, du konntest neue Kraft aus diesem Artikel ziehen, um diese Situation in die Hand zu nehmen.

PS: Wir schreiben im Laufe des Artikels immer “der Partner” oder “der Narzisst”. Wir beziehen die narzisstische Persönlichkeitsstörung natürlich nicht auf das Geschlecht, sondern nutzen diese Begriffe der Einfachheit wegen.

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