Ist die Langzeitstabilität von Brenn- und Kraftstoffen prognostizierbar?

OWI entwickelt neue Messmethode

Ist die Langzeitstabilität von Brenn- und Kraftstoffen prognostizierbar?

Brennstoffproben im Test.

Die OWI Science for Fuels gGmbH sucht in einem aktuellen Forschungsprojekt nach einer kostengünstigen Methode, um mit Hilfe von Sensoren und anhand geeigneter Parameter valide Hinweise zur Langzeitstabilität von flüssigen Brenn- und Kraftstoffen ableiten zu können. Zu diesem Zweck testet das Forschungsinstitut unterschiedliche Sensoren, die über eine kontinuierliche Erfassung von Messdaten eine Indikation der verbleibenden Lagerungszeit von Tankinhalten ermöglichen könnten. Das Ziel ist, aus den Messdaten eine Vorhersage zur Haltbarkeit eines Brennstoffvorrats zu ermöglichen, um daraus Empfehlungen zur weiteren Verwendung des Brennstoffes abzuleiten.

Ein solches Screening wäre auch als Vorstufe zu den sonst üblichen chemisch-analytischen Verfahren zur Bestimmung der Langzeitstabilität beziehungsweise Verwendungsfähigkeit denkbar, die bislang in festen Intervallen stattfinden. Die kostenseitig aufwändigere Analytik einschließlich der speziellen Logistik für die Entnahme und Versendung von physischen Proben an eine Laboreinrichtung wäre dann bedarfsgerechter einsetzbar.

Im aktuellen Forschungsprojekt entwickelt OWI Science for Fuels aufbauend auf den Erkenntnissen vergangener Projekte einen vorhandenen Prüfstand mithilfe von Sensortechnik weiter. Während einer Langzeitlagerung verschiedener Brenn- und Kraftstoffe unter definierten Bedingungen und einer parallel dazu stattfindenden forcierten Alterung derselben Fuels im Prüfstand sollen jeweils kontinuierlich Daten durch den ausgewählten Sensor erfasst und anschließend verglichen und korreliert werden. Eine kontinuierliche Datenerfassung bedeutet gegenüber den bisher üblichen Messungen in Intervallen einen wichtigen Fortschritt in der Brenn- und Kraftstoffanalytik. Untersuchungsgegenstand sind insgesamt 14 verschiedene Brenn- und Kraftstoffe beziehungsweise deren Mischungen. Dazu zählen beispielsweise 4 verschiedene schwefelarme Heizöle sowie Rapsmethylester, hydriertes Pflanzenöl, ein Gas-to-Liquid (GtL) Brennstoff und ein aus Altspeisefetten hergestellter Fettsäuremethylester.

Mit den angestrebten Forschungsergebnissen könnte sich ein neues Geschäftsfeld im Bereich der Qualitätsüberwachung eröffnen für Anwendungen mit besonderen Lagerbedingungen und Anforderungen an die Langzeitstabilität und Betriebssicherheit von Brenn- und Kraftstoffen. Zum Beispiel in Bereichen wie Netzersatzanlagen, für selten eingesetzte Geräte und Fahrzeuge von Organisationen wie Feuerwehr oder Technischem Hilfswerk sowie bei saisonal verwendeten Geräten wie Sportbooten, Pistenraupen, oder Generatoren auf Skihütten könnten solche innovativen Screeningsysteme Anwendung finden.

Das IGF-Vorhaben 21047 N der Forschungsvereinigung Deutsche Wissenschaftliche Gesellschaft für Erdöl, Erdgas und Kohle e.V. – DGMK, Überseering 40, 22297 Hamburg wird über die AiF im Rahmen des Programms zur Förderung der industriellen Gemeinschaftsforschung und -entwicklung (IGF) vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages gefördert.

Die OWI Science for Fuels gGmbH ist eine unabhängige und gemeinnützige Forschungseinrichtung. In Zusammenarbeit mit Partnern aus Industrie und Forschung forscht und entwickelt OWI Konzepte und Technologien auf den Gebieten der energieeffizienten Nutzung flüssiger konventioneller und alternativer Brenn- und Kraftstoffe sowie innovativer Effizienztechnologien. Das Ziel sind technisch ausgereifte, treibhausgas- und emissionsarme Lösungen für die Wärmeerzeugung und Mobilität von Morgen. OWI ist ein An-Institut der RWTH Aachen und versteht sich als Mittler zwischen Grundlagenforschung und Anwendung. Im Rahmen des Technologietransfers bearbeitet OWI sowohl aus öffentlichen Fördermitteln finanzierte Projekte als auch industrielle Forschungsaufträge. Zu den Kunden gehören beispielsweise Hersteller von Haushaltsheizungen, Unternehmen der Automobilzulieferindustrie, der Mineralölwirtschaft und der Thermoprozesstechnik.

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Michael Ehring
Kaiserstrasse 100
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