Günter Grass im NDR Interview: Kritik verletzend und nicht würdig

Hamburg (ots) – Literaturnobelpreisträger Günter Grass fühlt sich von seinen Kritikern missverstanden. Gegenüber dem NDR nahm er erstmals nach der Veröffentlichung seines umstrittenen Gedichts “Was gesagt werden muss” Stellung.

Grass wörtlich: “Der Tenor durchgehend ist, sich bloß nicht auf den Inhalt des Gedichtes einlassen, sondern eine Kampagne gegen mich zu führen und zu behaupten, mein Ruf sei für alle Zeit geschädigt.” Weiter sagt der Schriftsteller im Interview: “Es ist mir aufgefallen, dass in einem demokratischen Land, in dem Pressefreiheit herrscht, eine gewisse Gleichschaltung der Meinung im Vordergrund steht und eine Weigerung, auf den Inhalt, die Fragestellungen, die ich hier anführe, überhaupt einzugehen. Es werden alte Klischees bemüht. Und es ist zum Teil ja auch verletzend. Es wird sofort, was ja auch zu vermuten war, mit dem Begriff Antisemitismus gearbeitet. In einer der Springer-Zeitungen stand, der ewige Antisemit, das ist eine Umkehrung des ‘ewigen Juden’. Das ist schon verletzend und ist demokratischer Presse nicht würdig.”

Die aktuellen Magazine im NDR Fernsehen und die Tagesschau um 17.00 Uhr und 20.00 Uhr senden am Donnerstag, 5. April, Auszüge aus dem Interview. Der gesamte Wortlaut wird am Nachmittag des 5. April im Internet unter NDR.de veröffentlicht. Außerdem wird am Abend ein Interview von Tom Buhrow mit Günter Grass in den Tagesthemen im Ersten zu sehen sein (Beginn: 23.00 Uhr).

5. April 2012

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